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026 Revitalisierung historisches Stadthaus, Schwabach

Nach dem Kauf eines zweigeschossigen Stadthauses aus dem 18. Jahrhundert  mit Erweiterungen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in toller Lage am Fluss in der Altstadt Schwabachs, beschlossen die Bauherren, sich der Aufgabe zu stellen, ein stark überformtes Gebäude mit geschädigter Substanz zu sanieren und als Eigenheim zu nutzen.

Man entschied sich, das Haus, welches Teil des denkmalgeschützten Ensemble Schwabacher Altstadt ist, umzubauen und umfangreich zu sanieren und zu modernisieren. Die Anbauten späterer Zeitschichten wurden sorgfältig zugunsten eines Augartens abgetragen. Dadurch wurde dem Fluss zusätzlicher Retentionsraum gegeben und das Gebäude auf seine ursprüngliche Proportion aus der Zeit der Errichtung zurückgeführt.

Anstatt neu zu bauen, wodurch nicht nur Material, sondern auch graue Energie im Bestand eingespart werden, fasste man den Entschluss, die Fachwerkkonstruktion mit traditionellen Techniken zu reparieren und die Spuren der handwerklichen Bearbeitung am Bauwerk lesbar zu machen.

Das Stadthaus wird als Rohbau behandelt, in den das Neue eingebaut wird. Seine räumlichen Qualitäten werden neu interpretiert und die Kleinteiligkeit der historischen Raumkonfigurationen umgewandelt. Seine Bezüge zu Geschichte und Kontext werden neu gefasst und in zeitgemäß proportionierte Räume überführt und in Architektur verwandelt.

Die Geschosse des Hauses werden durch drei Raumkonzepte unterschiedlich gestaltet: Ein L-förmiger Wohn- und Essraum im Erdgeschoss umfasst einen zentralen Erschließungsraum. Im Obergeschoss, verbunden durch einen offenen Arbeitsbereich, befinden sich umlaufende separate Räume und ein offenes Raumkonzept im Dachgeschoss mit Galerie im Spitzboden.

Die Sandsteinwand im Erdgeschoss wird geöffnet und der Essplatz mit dem neu geschaffenen Garten verbunden. Großzügige Flügeltüren verbinden die neue Terrasse an der Seite des Hauses mit Essplatz und Küche.

Die Terrasse wird über Sitzstufen bis hin zum Balkon über dem neuen Carport erweitert. Die Räume des ersten Obergeschosses werden über die offene Arbeitszone erschlossen und an den neuen Carportbalkon angebunden. 

Der Dachboden bietet Platz, als weiteres Wohnzimmer genutzt zu werden, ein gut positioniertes Bad ermöglicht die Nutzung als eigenständiger Gästebereich.

Die Terrasse mit den Sitzstufen und der neue Carportbalkon ruht auf den Fundamenten des ehemaligen Anbaus und ist in leichter Stahlkonstruktion mit Holzdeck gebaut.

Das neu gedämmte Sparrendach optimiert den sommerlichen Wärmeschutz. Die Außenwände des Bestandsbaus sind gedämmt und verputzt. Die Giebelwand zum Garten über der Sandsteinwand musste aufgrund großer Beschädigungen vollständig durch eine Holzrahmenwand ersetzt werden.

Die unterschiedlichen Konstruktionen und Materialien zeichnen die Bauzeitliche Kubatur nach, die Gesamtfarbe der Wände verbindet die Zeitschichten dezent.

  

Ort
Schwabach

Status
realisiert
Denkmalpreis Bezirk


Bauherr
privat


08_FGG_Denkmalpreis
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